Evangelischer Arbeitskreis Sachsen-Anhalt

EAK im Gespräch mit der Evangelischen Landeskirche Anhalts

Mit der Evangelischen Landeskirche Anhalts gibt es seit Langem einen verlässlichen Gesprächsfaden. So trafen sich am Mittwoch, dem 28. Oktober 2015 Vertreter des Landesvorstandes des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU Sachsen-Anhalt mit Vertretern der Evangelischen Landeskirche Anhalts in der Evangelischen Grundschule in Dessau.

v.l.n.r. Pfarrer i.R. B. Ritter, Prof. Dr. W. Merbach, P. F. Dietrich, Schulleiterin Christine Werner, OKR Ramona Eva Möbius, Paul Lindauv.l.n.r. Pfarrer i.R. B. Ritter, Prof. Dr. W. Merbach, P. F. Dietrich, Schulleiterin Christine Werner, OKR Ramona Eva Möbius, Paul Lindau

Nach einer Andacht, die Oberkirchenrätin Ramona Eva Möbius hielt, führte Schulleiterin Frau Christine Werner durch die Schule. Es ist kaum zu vermuten, dass das Gebäude dieser Schule einmal ein Plattenbautyp „Erfurt“ war. Die Schülerinnen und Schüler können nach dem gelungenen Umbau unter erstklassigen Bedingungen lernen. Vom Geist der Schule konnten die EAK-Mitglieder recht schnell überzeugt werden. So gab es ein gutes Gespräch über die Wirkungsmöglichkeiten von christlichen Schulen in freier Trägerschaft in Sachsen-Anhalt. Das Schulgesetz bietet für ihre Entfaltung gute Möglichkeiten, aber auch hier wurde wieder einmal vorgetragen, dass den Schulen in freier Trägerschaft nicht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten zuteilwerden, die den staatlichen Schulen in diesem Lande angeboten werden. Das betrifft auch die notwendige Unterstützung, Schülerinnen und Schüler mit einer Beeinträchtigung in gleichberechtigter Teilhabe an dieser Schule unterrichten zu können. Diese Praxis stieß auf Unverständnis. 

Kirchenpräsident Joachim Liebig berichtete über die weiteren Vorbereitungen des Reformationsjubiläums 2017. Die Kirche Anhalts gehört mit zu den Hauptzentren der Reformation. Der Dessauer Kirchentag auf dem Wege 2017 steht unter dem Motto „Forschen. Lieben. Wollen. Tun.”, das sich an ein Zitat des in Dessau geborenen jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn anlehnt. Als Einladung zu einem interreligiösen Dialog setzt das Motto ein Zeichen zum Abschluss der Reformationsdekade, öffnet das Ereignis aber auch für alle Partner in der Stadt und der Region, die sich dem Geist der Aufklärung und ihrer Fortschreibung verpflichtet fühlen. Erwartet werden dazu 8.000 Dauergäste. Auch Liebig berichtete über die sehr gute Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche. Wenn das Themenjahr 2016 unter dem Motto „Reformation und die Eine Welt“ steht, antwortet Anhalt darauf mit “ Große Sache für das kleine Anhalt“.

 Die Evangelische Landeskirche Anhalts zählt zu den kleinen Kirchen der EKD. Auch sie muss effektiver arbeiten und will es schaffen, schrittweise die bisher benötigten gesamtkirchlichen Hilfszahlungen zu reduzieren und einmal ganz abzubauen. Auf diesem Weg sollen nicht mehr tragfähige Arbeitsfelder eingestellt und fruchtbringende ausgebaut werden. So berichtete er von einer boomenden Entwicklung der Kirchenmusik. 

Natürlich spielte im Gespräch auch der Umgang mit Deutschland aufsuchenden Flüchtlingen eine Rolle. Die Hauptverantwortung und die Hauptlast trägt der Staat, aber auch die Kirche Anhalts stellt sich, so gut sie kann, den Herausforderungen. So engagiert sich z.B. ein ehemaliger Gefängnisseelsorger (Die Haftanstalt Dessau wurde Ende Oktober 2015 geschlossen.) führend in der Ausländerarbeit. Wenn die Kirche Menschen hat, die diese Aufgabe erfüllen können, sollen sie dieses auch tun. Die Kirche Anhalts will in dieser Situation loyal und konstruktiv sein. Auch Liebig betonte, wie wichtig es nach der Erstversorgung sein wird, eine tatsächliche Integration dieser Menschen zu schaffen. Von der Lösung dieser Aufgabe wird auch ganz entscheidend, die Frage der Akzeptanz von Zuwanderung abhängen. Die Aufgaben auf diesem Wege dürfen auf keinen Fall klein geredet werden. 

Die Gesprächspartner vereinbarten die Fortsetzung des Dialogs.                                         

Jürgen Scharf