Landesbischöfin Junkermann im Dialog mit Evangelischem Arbeitskreis
Teilnehmer des Gespräches Am Mittwoch, dem 29. Januar 2014 hatte Landesbischöfin Ilse Junkermann die Landesvorstände der Evangelischen Arbeitskreise (EAK) der CDU aus Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Gespräch nach Halle eingeladen. Schwerpunkte waren die Vorbereitungen zum Reformationsjubiläum 2017, die Diskussionen um die Staatsleistungen an die Kirche und die EKD-Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit“. Bischöfin Junkermann berichtete über die umfangreichen Vorbereitungen auf 2017. Die Diskussion konzentrierte sich hauptsächlich auf die Felder der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Kirchen und den Ländern Thüringen und Sachsen-Anhalt. So solle auch herausgearbeitet werden, welche prägenden Wirkungen die Reformation bis heute auf unsere Bildung, Musik, Kunst ja auch auf unser Sozialwesen hat, so der Thüringer EAK-Landesvorsitzende Prof. Goebel. Vielleicht sind wir heute gar in einer ähnlich großen Transformation, wie sie durch die Reformation eingeleitet wurde. Die durch einen Prüfauftrag durch die Landesregierung Sachsen-Anhalt erneut ausgelöste Debatte um die Staatsleistungen beschwert das Zusammenwirken von EKM und den betroffenen Ländern. Die Kirche selber wird sich einer Ablösung der Staatsleistungen, wie sie Artikel 138 Abs. 1 der Weimarer Reichsverfassung vorsieht, nicht widersetzen, so Landesbischöfin Junkermann, die EAK-Mitglieder waren aber einhellig der Auffassung, dass schon aus rein haushalterischen Gründen eine solche Diskussion gegenwärtig nicht zielführend sei. Die Evangelischen Arbeitskreise beider Länder sicherten der EKM in der Wahrung berechtigter Ansprüche ihre Unterstützung zu. Die Kirche muss auch weiterhin unverzichtbarer gesellschaftlicher Akteur bleiben können. Bischöfin Junkermann erläuterte aus ihrer Sicht die Entstehungsgeschichte der EKD-Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit“. Sie sollte hauptsächlich untersuchen, wie gesichert werden kann, dass Kinder aus nicht vollständigen Familien in ihren Chancen nicht benachteiligt werden. Das Leitbild Ehe sei in vorherigen EKD-Denkschriften schon genügend bekräftigt gewesen, so dass dieses nicht erneut als notwendig erachtet wurde. Die EAK-Vertreter bemängelten, die in ihrer Haltung zu Ehe und Familie höchst missverständliche und damit keine Orientierung liefernde Schrift. Sie sei eher ein soziologischer Debattenbeitrag aus einer ganz spezifischen Sicht, der kaum theologisch untermauert sei, so der EAK-Landesvorsitzende Scharf aus Sachsen-Anhalt. Alle Seiten sprachen ihre Hoffnung aus, dass die von der EKD angekündigte weitere Veröffentlichung wieder mehr Klarheit in die Haltung der Evangelischen Kirchen bringen wird. Die Fortsetzung des Dialoges wurde vereinbart.